Pflegekinder

Unsere stacheligen Freunde:

Gelegentlich kommt es im Spätherbst schon mal vor, das sich ein kleiner Igel nicht genug Speck angefressen hat um draußen überwintern zu können. Das darf er dann in einem großen Kaninchenkäfig bei uns im Keller nachholen.
                                    
Zwei  Wintergäste sind auch keine Seltenheit, aber unser persönlicher Rekord sind vier Igel in einer Saison, die dann in drei zusammengestellten Käfigen rumlaufen konnten.

Ab Mai, wenn das Wetter wieder warm ist, und die Holzhaufen für die Maifeuer abgebrannt sind, werden sie dann wieder ausgewildert.

            

Entje:

Wir hatten zwischenzeitlich mal ein Laufentenpaar, das Weibchen legte zwar eifrig Eier, brütete aber nicht. Wie´s der Zufall wollte hatten wir gerade eine Glucke bei den roten Hühnern. Also wagten wir einen Versuch. Für diese Dummheit waren wir selbst verantwortlich: das Huhn merkte wohl, das es ein "Kuckuckskind" ausgebrütet hatte und so holten wir unser Entje in die Wohnung. Wirklich, wie man es von Konrad Lorenz her weiß, das Entchen lief uns nach und rief wenn es uns hörte.

Hier kuschelt das Entje mit einer Mieze, die nur ein paar Tage bei uns Gast war....
...aber am Liebsten hat sie doch mit Peter beim Fernsehgucken gekuschelt.

Da unser Hund ja auch multikulturell interessiert ist, und immer um Entje herum war, haben die beiden eine innige Beziehung aufgebaut.

 

 

 

 

 

 

 

Und weil sich bei uns jeder mit jedem versteht, hat    sich der junge Rabe, den wir zeitgleich aufzogen, das ins Wasser tunken vom Futter abgeguckt.

...und hier wieder das große ABER: durch einen seltsamen Schicksalsschlag verlor das Entje seine Eltern. Klar, die Hühner waren da, wir waren da, Mandy kümmerte sich ...aber das war ja nicht wirklich artgerecht - ein Entchen allein ist einsam! Also suchten wir einen schönen Platz für unser Pflegekind Entje.

Auf dem großen, wunderschön angelegtem Weiher, des Weiherhofes in Sötern fand unser Entje Unterschlupf und Anschluss. Dort werden nicht nur Enten und Gänse artgerecht gehalten, sondern in erster Linie können Pferde und Dammwild  sich in einem riesigen, artgerecht und abwechslungsreich angelegten Gehege so richtig wohl fühlen. www.weiherhof-sötern.de

 

 

 Alles, was bei drei nicht auf den Bäumen ist...

Es hat sich rum gesprochen ...wir nehmen alle Waisenkinder auf. So sind es in jedem Frühjahr auch Jungvögel, die wir versuchen auf ihr Leben in Freiheit vorzubereiten. Egal ob Spatz, Meise, Schwalbe oder Eichelhäher.

Drossel

Stieglitz

Mauersegler

 

Das jedes Vögelchen seine eigene Geschichte hat, versteht sich von selbst, wir möchten uns hier aber auf die spektakulärsten beschränken. 

Rudi Rabe:                  

Nach einer stürmischen Mainacht kam eine junge Rabenkrähe zu uns. Der Sturm hatte das Nest zerlegt und ein aufmerksamer Passant bemerkte das hilflose Rabenkücken.
Mit Hilfe einer schwarzen, über die Hand gezogenen Socke und einer Pinzette begann der Kleine dann endlich sein Futter anzunehmen. Ein paar Tage später bekamen wir vom Tierschutzverein Ottweiler einen weiteren gleichaltrigen "Raben", der wohl Opfer des gleichen Sturmes war. Da beide noch nicht fliegen konnten, durften beide bei uns in der Wohnung auf einem Gestell mit Holzästen herumklettern.
Als sie aber anfingen herumzufliegen durften sie tagsüber raus. Zuerst blieben sie nur im Garten, doch dann wurden die Runden ums Haus immer größer. Zum Fressen kamen sie mehrmals am Tag wieder heim.
Und dann kam der große Schreck: Rudi kam nach etwa einer Woche mit einer offenen Fraktur im Beinchen zurück. Eine selbst gebastelte Schiene, antibiotische Versorgung, Polsterverbände und Käfigarrest haben aber die dünne Haxe wieder komplett hergestellt.

 

Als er dann wieder raus durfte, ging der "Ärger" erst richtig los. So ein Rabe ist ziemlich schlau, und wenn er sich langweilt kommt er auf dumme Ideen. Jacko, der zweite Rabe war nicht ganz so zutraulich wie Rudi, er blieb lieber etwas auf Abstand und hat auf den Häuserdächern seinen Unfug gemacht, indem er den Mörtel aus den Fugen vom Kamin pickte oder ähnliches.

 

Rudi suchte mehr die Nähe zu den Menschen. Besonders zu den kleinen Menschen = Kindern. die Kids wollten natürlich auch mal nen Raben füttern, aber wenn der mit voller Spannweite im Anflug war wurde es ihnen doch mulmig und sie duckten sich, so das die Krähe lernte auf dem Rücken der Kinder zu landen; und weil die dann immer so schön quiekten hat er ihnen auch schon mal in die Halskaule gepickt. Zu der Zeit sind die Kids bei uns nur noch mit Kapuze rumgelaufen.
                                                                            

Außerdem sind Raben ja bekannt dafür, dass sie Glitzersachen gerne haben. So auch der Rudi, nur dass er nicht draußen auf Schatzsuche ging, sondern bei den Nachbarn durchs offene Fenster flog und Fingernagelscherchen und andere Sachen klaute, die er dann im Garten irgendwo unter einem Stein versteckte. Der hat einem den Kugelschreiber aus der Hand geklaut und im Garten bei Nachbars vergraben. Das besonders Dumme war nur, dass er dann anschließend mit seinen Dreckfüßen auf die Wäscheleine von Brigitte hüpfte und jetzt die Klammern haben wollte. Wenn er eine ergattert hatte kam es auch schon vor, dass er sie im Korb mit der schon trockenen Wäsche verstecken wollten. Aber da unsere Nachbarin auch ein Herz für Tiere hat, hat sie ihm das nicht ganz so übel genommen.   
                                  

Ein besonderer Spaß war es, Rudi beim Baden zuzuschauen. An warmen Sommertagen konnte er es sich nicht verkneifen zu planschen. Aber noch schöner war es, wenn die zwei sich gegenseitig putzten.

Rudi hatte auch keine Probleme mit unseren anderen Tieren. Die Katzen hat er nicht ernst genommen und Mandy war sowieso sein Kumpel   (außer beim Futterklauen, da hört der Spaß auf)

 

Über Winter waren beide Raben noch bei uns, aber im Frühjahr kam Jacko nicht mehr und Rudi immer seltener.

Als sich Rudi dann ein halbes Jahr lang nicht blicken ließ, dachten wir schon er ist weggezogen. Doch eines morgens saß er da und forderte seine Streicheleinheiten und nebenbei auch ein bisschen Katzenfutter.
Die nächsten beiden Jahre kam Rudi immer mal sporadisch vorbei, war aber bei jedem Besuch schüchterner. Zum Schluss ließ er sich nicht mehr anfassen, und das war ja auch gut so. Er sollte ja in Freiheit eine Familie gründen.

Wenn ich heute auf unserem Dach ein Rabenpärchen sitzen sehe, denke ich immer:" Rudi ist vorbeigekommen und stellt uns seine Flamme vor." 

 

Mietzen zu Besuch

Hin und wieder passiert es auch schon mal, dass eine Katzenmutter mit ihren Jungen überfordert ist oder sie aus irgendwelchen anderen Gründen nicht versorgen kann. Auch da helfen wir gerne. 

Dann ist man doch froh, wenn nach unzähligen Fläschchen Katzenmilch solch fitte Kerlchen draus werden....

 

 

...und man sie schweren Herzens in ein gutes neues Zuhause abgeben kann.

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